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SCHWERPUNKT / HINTERGRUND:

Der Bombenanschlag in Omagh und die Real IRA

Der Bombenanschlag der Real IRA tötete 29 Menschen und verwundete über 300 weitere. Die Bombe explodierte mitten in der kleinen nordirischen Stadt Omagh im August 1998, nur wenige Monate nach der Unterzeichnung des Karfreitagsabkommens, das für den Friedensprozess in Nordirland den Durchbruch bedeutete. Verantwortlich für die Bombe war die Real IRA, eine irisch-republikanische Splittergruppe, die den Friedensprozess ablehnt.

Die Real IRA hatte eine Warnung abgegeben, die Polizei evakuierte in die falsche Richtung und lenkte zusätzlich Zivilisten in Richtung des Anschlagsortes. In kleinen Stücken kommt nun ans Tageslicht, das Sonderpolizei "Special Branch" und britische Geheimdienste Warnungen ignorierten und der Geheimdienst am Tag des Anschlags die Bewegungen der Bombenleger per Handy verfolgte.

Polizeichef muss gehen -
Ronny Flanaghan und Polizeisondereinheit Special Branch schwer belastet

Nuala O'Loan war die erste Leiterin der nordirischen Ombudsman-Behörde, die zuständig für Beschwerden gegen die Polizei ist. Die Gründung der Behörde des Ombudsman wurde im Karfreitagsabkommen festgelegt. Im Herbst 2001 legte sie ihren Bericht über die Aktionen der Polizei im Zusammenhang mit dem Bombenattentat einer republikanischen Splittergruppe, der "Real IRA" in Omagh vor und belastete insbesondere den obersten Polizeichef Ronny Flanaghan und die Sondereinheit Special Branch schwer.

Die Special Branch war mehrfach im Vorfeld des Bombenattentats von ihren eigenen Agenten unterrichtet worden und hatte diese Warnungen ins Leere laufen lassen. Nach dem Attentat verschwanden auf wundersame Art Zeugenaussagen, ermittelnde Polizisten wurden von der Special Branch aktiv behindert. Erschreckend war die Reaktion unionistischer Politiker und des britischen Nordirlandministeriums (NIO - Northern Ireland Office), die versuchten, Frau O'Loan zu diskreditieren und die sich bedingungslos hinter den Polizeichef Ronny Flanaghan stellten.

Seit April 2002 übt der Polizeichef, der trotz vollmundiger Versprechen keinen der Vorwürfe des Berichts wiederlegen konnte, sein Amt als Chef der nordirischen Polizei nicht mehr aus.


Analyse zum Bericht des Polizeiombudsman über das Bombenattentat von Omagh:

Überraschung? Welche Überraschung?

10.12.2001 | Jim Gibney, Sinn Féin (Irish Republican News)

So bekommen nun die Angehörigen derer, die durch die Bombe in Omagh das Leben verloren, die brutale Macht der RUC "Special Branch" (Sondereinheit der nordirischen Polizei RUC) zu spüren. Die ungeheuer große Zahl an Opfern unterstreicht, um was für eine verkommene und berechnende Gruppe von Personen es sich bei der Special Branch handelt.

Die Angehörigen der Opfer von Omagh gehören damit zu den Hunderten von Familien, deren Leben durch den verdeckt und offen geführten schmutzigen Krieg zerstört wurde, den die RUC Einheit Special Branch während der letzten dreißig Jahre geführt hat. weiterlesen >>


Background in English language:
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