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Kommentar zu den Szenen von Gewalt in Nordirland

25.6.2011 | Uschi Grandel

Wer den Angriff der UVF (Ulster Volunteer Force) auf das kleine irische Viertel Short Strand am Rande der Belfaster Innenstadt als Glaubenskrieg Protestanten gegen Katholiken beschreibt, versteht nicht die Rolle, die diese pro-britische, bewaffnete paramilitärische Bande spielt.

Es gibt immer wieder Randale an den Grenzzäunen, die in Belfast irische und unionistische, d.h. pro-britische Viertel trennen. Das ist ein Erbe des alten unionistischen Regimes, das seine Macht darauf aufbaute, Protestanten gegen Katholiken aufzuhetzen. Solche Randale wird mittlerweile durch ein Netzwerk von Sozialarbeitern auf beiden Seiten bewältigt.

Wenn die UVF ins Spiel kommt, ist das etwas anderes. Die UVF versteht sich als Soldaten und Soldaten gehorchen Befehlen. Es ist also zu fragen, wer politisches Interesse an einer Destabilisierung der Situation zu Beginn der nordirischen “marching season” hat, in der die Oranierorden den militanten Anti-Katholizismus auf die Straße tragen.

Gesteuert wurde die UVF bisher von reaktionären Kreisen innerhalb des politischen nordirischen Unionismus, des Britischen Militärs und der diversen britischen Geheimdienstfraktionen. Für sie bedeutet eine friedliche und demokratische Entwicklung Nordirlands und eine Entwicklung in Richtung Wiedervereinigung Irlands, wie sie Sinn Féin betreibt, einen gewaltigen Machtverlust. Eine Eskalation von Gewalt spielt diesen Kreisen direkt in die Hände.


Zur Zusammenarbeit von UVF und britischen Diensten:
Im Januar 2007 veröffentlichte die Polizei-Ombudsfrau für Nordirland, Nuala O'Loan, ihren Untersuchungsbericht zur Zusammenarbeit der früheren Polizeisondereinheit RUC Special Branch, der britischen Geheimdienste und unionistischer, pro-britischer Todesschwadronen der UVF (Ulster Volunteer Force) und UDA (Ulster Defence Association). Das Stichwort hierzu ist "Collusion". weiterlesen >>

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