Home Info Nordirland / Baskenland

NORDIRLAND:

Themen >>

Video / Audio >>


BASKENLAND:

Archiv >>

Video / Audio >>


Archiv >>



Wärter des nordirischen Maghaberry Gefängnisses erschossen

1.11.2012 | Irish Republican News

Das "Nordirlandministerium" des Britischen Staates besitzt immer noch das Sagen in vielen Bereichen des Lebens in Nordirland. Vor allem überall da, wo die "Nationale Sicherheit" im Spiel ist oder es um "Terrorismus" geht. Politische Aktivisten aus dem Spektrum der irische Dissidenten, verschiedener kleiner Gruppen, die Gegner des britisch-irischen Friedensprozesses sind, verfolgt das Nordirlandministerium unter Verletzung ihrer Menschenrechte durch willkürliche Verhaftungen und Langzeitinternierungen. So im Fall von Marion Price, deren andauernde Internierung ein Beispiel dieser Politik ist. Im Gefängnis Maghaberry, in dem die politischen Gefangenen der verschiedenen Dissidentengruppierungen inhaftiert sind, protestieren die Gefangenen seit längerem gegen ihre Haftbedingungen.

Vor diesem Hintergrund berichtet die Irish Republican News heute über den Mord an einem der Gefängniswärter von Maghaberry:

Ein Gefängniswärter starb heute durch einen Anschlag auf seinem Weg ins Maghaberry Gefängnis. Er wurde auf der Autobahn M1 zwischen Portadown und Lurgan im County Armagh überfallen.

Nach unbestätigten Meldungen wurde er aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug erschossen, dass dann davonfuhr. Der Mann war auf dem Weg zur Arbeit im Hochsicherheitsgefängnis Maghaberry, das in der Nähe von Lisburn im County Armagh liegt. Die dort inhaftierten republikanischen Gefangenen befinden sich seit längerer Zeit in einem Protest gegen die Gefängnisbedingungen.

Das Auto, aus dem heraus der Anschlag vermutlich erfolgte, wurde später ausgebrannt in Lurgan aufgefunden. Der Anschlag überaschte das politische Establishment. Seitdem im Juli 2012 einige Dissidenten unter großer Medienwirksamkeit ihre Vereinigung bekanntgegeben hatten, hatte es keine Anschläge gegeben.

Der Britische Militärgeheimdienst korrigierte erst letzte Woche die Einschätzung der Bedrohung durch einen Anschlag der Dissidenten von "ernst" auf "moderat". Die britische Nordirlandministerin Theresa Villiers hatte erst kürzlich erklärt, dass die Anzahl der anschläge im letzten Jahr um 20% gesunken waren, nannte die Situation aber nach wie vor "ernst".

Der Sinn Fein Abgeordnete John O'Dowd nannte den Anschlag "verabscheuungswürdig". "Es gibt keine Rechtfertigung für eine Weiterführung des (bewaffneten) Konflikts in dieser Gesellschaft", sagte er. “Der Anschlag von heute morgen auf der M1 hatte den völlig überflüssigen Tod eines Gefängniswärters zur Folge. Er ändert nicht in den Gefängnissen und auch nicht in der Gesellschaft im Allgemeinen. Er ist nicht Teil einer Strategie oder einer Kampagne.

Alles, was erreicht wurde, ist eine Familie in Trauer zu stürzen. Die Verantwortlichen oder diejenigen, die als ihre politischen Sprecher fungieren, müssen der Gesellschaft erklären, was sie bezwecken. Immer wieder herrscht nach solchen gewalttätigen Aktionen komplettes Schweigen bei denen, die sonst schnell dabei sind und den politischen Prozess angreifen.

Es ist offensichtlich, dass der Friedensprozess von Vorfällen wie diesem nicht gefährdet wird. Das war in der Vergangenheit so und das wird auch in Zukunft so sein. Das ist die Realität, die diejenigen, die hinter diesen Anschlägen stehen, erkennen müssen. Es ist höchste Zeit, diese sinnlosen Aktionen zu beenden.”


Foto:
Maghaberry Prison

Während des Konflikts waren die etwa 800 Irisch Republikanischen politischen Gefangenen in Long Cash (Maze prison) inhaftiert. Sie wurden im Jahr 2001 als Ergebnis des Friedensprozesses freigelassen.

Heutzutage gibt es etwa 70 politische Gefangene in Maghaberry, die zu verschiedenen Grüppchen republikanischer Dissidenten gehören.


Erstveröffentlichung:
Irish Republican News, 1. November 2012

Zur Webseite