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Sinn Féin lehnt den Besuch der englischen Königin ab
13.5.2011 | Presseerklärung von Sinn Féin
Sinn Féin lehnt den Besuch der englischen Königin ab. Die Partei hält den Staatsbesuch für verfrüht. Er ist für viele irische Bürgerinnen und Bürger nur schwer zu ertragen, besonders für diejenigen, die Angehörige durch die Aktionen britischer Streitkräfte in Irland verloren haben.
In den 60 Jahren der Regentschaft von Elisabeth Windsor wurden etwa 400 Menschen in Irland durch die Streitkräfte getötet, deren oberster Chef sie ist - diese Zahl enthält nicht die vielen Irinnen und Iren, die durch die Zusammenarbeit ihrer Streitkräfte mit loyalistischen (pro-britischen, loyal zur britischen Monarchie) Todesschwadronen ums Leben kamen
Der Zeitpunkt des Besuchs ist besonders unsensibel gewählt, weil er mit dem Jahrestag des Anschlags auf Dublin und Monaghan zusammenfällt. Man geht davon aus, dass in diesen Anschlag der britische Militär-Geheimdienst involviert war. Er forderte (mit 33 Toten) die größte Zahl an Opfern im gesamten Konflikt. Bis heute wurden keine Dokumente zu diesem Anschlag von britischen Stellen freigegeben.
Wie kann man diesen Besuch als Beweis präsentieren, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen, wenn die britische Monarchie nichts anderes ist als die Verkörperung dieser Vergangenheit?
Elisabeth Windsor behauptet immer noch, Monarchin eines Teils unseres Landes zu sein. In diesem Teil ist es nach dem Treason Felony Act 1848 immer noch ein krimineller Akt, die Abschaffung der Monarchie zu fordern. Die Werte, die sie vertritt, haben in Irland keinen Platz. Werte wie Privilegien, Untertanengeist und Ungleichheit. Lächerlich überholte Werte, die einen Bürger und seine Familie nur auf Grund seiner Geburt über alle anderen stellt.
Sinn Féin ist auch Gegner des Staatsbesuchs wegen der ungeheuren Kosten und der Beeinträchtigungen, die er verursacht. Man schätzt, dass dieser Besuch den irischen Steuerzahler, der bereits die hohen Lasten des Bankenrettungsschirms und des desaströsen IWF/EU Deals trägt, weitere 25 Millionen Euro kosten wird. Das können wir uns nicht leisten. Das Stadtzentrum von Dublin und die anderen Orte, die sie besucht, werden praktisch zu no-go-Zonen, weil Leute daran gehindert werden, ihren normalen Geschäften nachzugehen.
Zeiten haben sich geändert und sind dabei sich weiter zu ändern und wir arbeiten an einer Normalisierung der Beziehung zwischen den Völkern der beiden Inseln, deren Basis gegenseitiger Respekt und Gleichheit sein muss. Aber es ist falsch zu sagen, eine solche Beziehung würde bereits existieren. Es ist deshalb verfrüht, die englische Königin in diesen Teil Irlands einzuladen, um sie zu feiern.
Wir erkennen an, dass Teile der irischen Gesellschaft diesen Besuch feiern wollen, darunter auch unionistische Bürger. Das ist ihr Recht, das Sinn Féin respektiert. Wir hoffen allerdings, dass dieser Teil unseres Volkes auch versteht und akzeptiert, dass viele andere irische Bürgerinnen und Bürger diesen Besuch aus politischen Gründen ablehnen und dass sie das demokratische Recht respektieren, auf friedliche Weise zu protestieren.
Sinn Féin unterstützt in der Woche des Staatsbesuchs die folgenden Aktivitäten:
Monday 16th: Banner relating to the Dublin and Monaghan bombings to be unveiled at Sinn Féin Bookshop at 58 Parnell Square. Sinn Féin TDs will be in attendance to talk to media.
Tuesday 17th: Sinn Féin activists and supporters are encouraged to attend wreath laying ceremony organised by the Justice for the Forgotten group at the Talbot Street Dublin/Monaghan bombings memorial at 11.30am.
Tuesday 17th: To coincide with Elizabeth Windsors visit to the Garden of Remembrance Sinn Féin will be releasing 1000 black balloons at four points in the city centre to mark highlight Britains brutal and bloody involvement in Irish affairs.
Tuesday evening: Sinn Féin Private Members Motion in the Dáil on the Dublin and Monaghan Bombings. There will be a Sinn Féin organised vigil in support of the initiative outside the Dáil at 8pm.
Wednesday 18th: Sinn Féin candlelight vigil at 8pm at the Famine Monument opposite the IFSC at the Liffey wall.
Wednesday night: Debate on Dublin and Monaghan bombings motion concludes in the Dáil.
Thursday 19th: As the visit coincides with the 30th Anniversary of the deaths of several hunger strikers there will be an Evening of Remembrance in the Teachers Club, Parnell Square at 9pm. (Taile €5)
Friday 20th: Unveiling of banner in Cashel - "Not in our name"
Friday 20th: Celebration of Republicanism on Sullivans Quay, Cork City from 11am-3pm.
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Der Anschlag auf Dublin und Monaghan
Wenn die englische Königin am Dienstag, den 17. Mai 2011 ihren Staatsbesuch in Dublin beginnt, gedenken zeitgleich Familien der Opfer zweier terroristischer Anschläge in Dublin und Monaghan ihrer ermordeten Angehörigen. Am 17. Mai 1974 um 17.30 Uhr explodierte mitten in der Dubliner Innenstadt eine Autobombe und riss 26 Menschen in den Tod. 90 Minuten später explodierte eine zweite Bombe in der irischen Kleinstadt Monaghan und tötete weitere sieben Menschen. Es gilt als sicher, dass der britische Geheimdienst die beiden Anschläge steuerte. Die britische Regierung verweigert bis heute den Zugang zu Dokumenten in ihren Archiven, die die Hintergründe des Anschlags enthüllen könnten. Im Jahre 2008 forderte das irische Parlament in einer Resolution die britische Regierung auf, diese Informationen nicht länger zurückzuhalten. Bisher ergebnislos.
Abgeordnete der irischen Linkspartei Sinn Féin brachten deshalb einen Antrag in das irische Parlament, den Dáil, ein, mit dem sie den Regierungschef verpflichten will, dieses Thema bei der Zusammenkunft mit der englischen Königin und dem britischen Premierminister David Cameron zu adressieren. Der Antrag wird vom irischen Parlament zeitgleich zum Besuch der englischen Königin diskutiert.
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