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>> Andersonstown News, 29. Januar 2009

Die von Lord Robin Eames und Denis Bradley geleitete Beratergruppe, die die britische Regierung einberufen hatte, um einen Vorschlag zum Umgang mit der Vergangenheit des Konflikts auszuarbeiten, präsentierte gestern in Belfast ihre Ergebnisse. Die öffentliche Diskussion kreist derzeit um einen einzigen Punkt des Berichts, um den Vorschlag, jeder Familie, die Opfer zu beklagen hatte, pauschal £12,000 auszubezahlen.

Wandmalerei in Ballymurphy, August 2008
Die Familien der Opfer des Ballymurphy Massakers kämpfen um die Wahrheit:

"Im August 1971
in Belfast
wurden 11 unbewaffnete Zivilisten
von britischen Soldaten erschossen.
Keine Ausflüchte. Keine Gründe. Keine Entschuldigungen."

>>>> Webseite der Kampagne (e) <<<<

Die Idee 'Geld für Opfer' ist eine 'Beleidigung'

Der Sohn eines Mannes, der in einem Massaker in Ballymurphy von der britischen Armee ermordet wurde, wies den kontroversen Plan, all den Familien, deren Angehörige während der Troubles ermordet wurden, £12,000 zu bezahlen, als "eine Beleidigung" zurück.

Paul Teggarts Vater Danny wurde von 14 Kugeln getroffen, als das Parachute Regiment der britischen Armee im August 1971 in Ballymurphy Amok lief. Sie ermordeten elf unschuldige Menschen innerhalb von drei Tagen.

“Für mich sind die £12,000 ein Beleidigung des Andenkens an unsere Lieben. Man kann ein Leben nicht bezahlen," sagte Paul gestern.

“Geld war nie eine Forderung unserer Kampagne, unsere Kampagne geht um Wahrheit und um Gerechtigkeit und um die Unschuld unserer Angehörigen (die britische Armee hatte nach den Morden behauptet, die Ermordeten wären Terroristen gewesen). Eine Kompensation war für uns nie ein Thema und dieses Angebot ist eine Beleidigung."

Die Selbsthilfegruppe der Angehörigen der Opfer von Staatsterrorismus, Relatives for Justice (RFJ), sagte, dass ihrer Meinung nach der Fokus der Beratergruppe zu sehr auf der Idee einer finanziellen Entschädigung liege.

“Für den kollektiven Prozess, einen gemeinsam abgestimmten Weg zur Aufarbeitung der Wahrheit zu finden, ist der alleinige Fokus auf Geld nicht hilfreich," kritisierte Mark Thompson von RFJ.


Übersetzung: Uschi Grandel, http://archiv.info-nordirland.de/, 29. Januar 2009 (Erläuterungen in Klammern)
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