"… der Gerichtshof stellt zum einen fest, dass die Vorwürfe von Weir sehr ernst sind.
Es geht um die
Beteiligung (britischer) Sicherheitskräfte an systematischen Anschlägen auf unschuldige Zivilisten.
Zum zweiten sind die Vorwürfe, prima facie, plausibel, weil sie von einer Quelle kommen, die in solche
Vorfälle involviert war und deren Aussagen sehr detailliert und konkret waren …"
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte "Auf dieser Pressekonferenz sind Angehörige anwesend, die die offizielle Bestätigung haben, dass Polizeioffiziere, Soldaten und Geheimdienstleute die Hauptverdächtigen der Anschläge (auf ihre Familienangehörigen) sind ..." Alan Brecknell für die Familien, 28. November 2007 (siehe unten) |
"Im Jahre 1999 gab die (nordirische Polizei) RUC vor, die Behauptungen von John Weir polizeilich zu untersuchen. Die RUC unternahm jedoch keine Schritte, um John Weir zu befragen. Trotz der glaubwürdigen und belegbaren Beweise, dass es in Mid-Ulster zu weitreichender Zusammenarbeit von Mitgliedern der (britischen Armeeeinheit) UDR und der (nordirischen Polizei) RUC mit einer in Mid-Ulster operierenden loyalistischen Mördergang gekommen sei, beendete die RUC ihre Untersuchungen mit dem Ergebnis, dass die Anschuldigungen falsch seien. Das heutige Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bestätigt, dass die Menschenrechte der Familien durch die britische Regierung verletzt wurden. Dies ist eine Bestätigung der zentralen Überzeugung der Familien, dass bei den Untersuchungen der Aktivitäten der Mördergang durch die RUC Unabhängigkeit, Transparenz und Verantwortlichkeit völlig gefehlt haben."Die Fälle schliessen die folgenen Morde ein: den Tod von Colm McCartney, der in Altnamackin im August 1975 ermordet wurde; Trevor Brecknell, der in Donnelly’s Bar in Silverbridge im Dezember 1975 ermordet wurde; John, Brian und Anthony Reavey, die in Whitecross ermordet wurden; sowie Joseph, Barry und Declan O’Dowd, die im January 1976 in der Nähe von Gilford am selben Abend wie die Reavey Brüder ermordet wurden; sowie den versuchten Mord an Michael McGrath, der in der Rock Bar in Keady im Juni 1976 durch Schüsse verletzt wurde. Die Familien werden sich heute mit ihren Rechtsanwälten treffen, um die Implikationen des Urteils zu diskutieren.
"… der Gerichtshof stellt zum einen fest, dass die Vorwürfe von Weir sehr ernst sind. Es geht um die Beteiligung von Sicherheitskräften an systematischen Anschlägen auf unschuldige Zivilisten. Zum zweiten sind die Vorwürfe, prima facie, plausibel, weil sie von einer Quelle kommen, die in solche Vorfälle involviert war und deren Aussagen sehr detailliert und konkret waren …"Als abschliessende Bemerkung möchte ich noch folgendes sagen: In der jüngsten Vergangenheit ist einiges an glaubwürdigen und überzeugenden Beweisen für die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitskräften und loyalistischen Paramilitärs ans Tageslicht gekommen. Der Fall der Glenanne Gang ist auf seine Weise einzigartig, weil Fakten, nicht nur Anschuldigungen, vorhanden sind, dass Mitglieder der RUC, der UDR und der Sicherheitskräfte DIREKT in Morde und Bombenattentate involviert waren. Auf dieser Pressekonferenz sind Angehörige anwesend, die die offizielle Bestätigung haben, dass Polizeioffiziere, Soldaten und Geheimdienstleute die Hauptverdächtigen der Anschläge (auf ihre Familienangehörigen) sind. Stück für Stück kommt die Wahrheit ans Licht. Dieses Urteil hat die Familien bestätigt. Ich schliesse mit einer Frage: vor Monaten baten wir den Leiter der Staatsanwaltschaft um ein Treffen, um die Aktionen dieser wichtigen Institution im Rock Bar Prozess zu erklären und zu klären, warum die Anklagepunkte fallen gelassen worden waren. Ist der Leiter der Staatsanwaltschaft nun zu einem Treffen bereit?