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Irish Republican News, 2.10.2007

Die pro-britische paramilitärische UDA ist immer noch aktiv in religiös-rassistische Gewalt involviert:

Sinn Féin Führung bedroht

Kugeln mit Namen und weiteren Details von sechs Personen wurden an das Büro einer Belfaster Nachrichtenagentur geschickt. Unter den Bedrohten waren der Sinn Féin Präsident Gerry Adams und der Pressesprecher der Partei Richard McAuley. Die Morddrohungen wurde von den Red Hand Defenders an den Fernsehsender UTV geschickt. Red Hand Defenders ist eines der Pseudonyme der unionistischen paramilitärischen Gruppe UDA.

Letzte Woche bedrohten unionistische Paramilitärs Sinn Féin Mitglieder in County Fermanagh. Dies ist als Teil einer Einschüchterungskampagne in dieser Gegend zu sehen. Ein Ziegelstein wurde letzten Donnerstag durch das Fenster des Sinn Féin Büros in Lisnaskea geworfen. Auf einem beiliegenden Notizzettel war die Drohung zu lesen, man würde drei namentlich genannte Parteimitglieder, darunter auch gewählte Repräsentanten, ermorden. Dasselbe Büro wurde Anfang September in einem Brandanschlag schwer beschädigt. Der Sinn Féin Abgeordnete der Regionalregierung für West Belfast, Paul Maskey, sagte, die neuerlichen Drohungen seien eine "düstere Entwicklung" und "kein Einzelfall".

"Ich bitte alle unionistischen Politiker dringend, Führung zu zeigen, diese Drohungen zu verurteilen und jede Einflussmöglichkeit zu nutzen, die sich ihnen bietet, um solche Aktionen zu beenden,"

sagte er. Michelle Gildernew, Sinn Feins Abgeordnete für Fermanagh wendete sich mit einer Beschwerde an die Dubliner Regierung, nachdem die PSNI sich weigerte, ihr Informationen über die Art der gegen sie gerichteten Morddrohungen zu geben. Frau Gildernew erklärte, sie sei nicht in der Lage, Präventionsmassnahmen zu ergreifen, weil die PSNI sich weigere, sie über Details der Drohungen der Red Hand Defenders zu informieren.

Die Agrarministerin der 6-County-Exekutive gehört zu denjenigen, die in den Drohbriefen der Red Hand Defenders als Teil einer "pan-nationalistischen Front" beschimpft wurden. Dieselbe Gruppe brüstete sich im Jahre 1999 damit, die Menschenrechtsanwältin Rosemary Nelson ermordet zu haben.

"Ich habe mit führenden Offizieren der PSNI darüber gesprochen," sagte Frau Gildernew. " Die PSNI weigert sich, mir Informationen über den Umfang und die Art der gegen mich und andere Parteimitglieder im Bezirk Fermanagh gerichteten loyalistischen Morddrohungen zu geben. Dies erhöht mein Risiko gewaltig, da ich keine geeigneten Präventivmassnahmen ergreifen kann. Das ist nicht akzeptabel."

Thomas O'Reilly, Abgeordneter für Sinn Féin in Fermanagh, drängte unionistische Repräsentanten und Kirchenleute, ihnen zu helfen, diese Drohungen zu beenden. Er sagte:

"Diese Entwicklung ist offensichtlich sehr beunruhigend. Vor weniger als zwei Wochen wurden die Büroräume in Lisnaskea schwer beschädigt und nun kommen auch noch namentliche Morddrohungen gegen drei Individuen und Drohungen gegen die nationalistische und republikansiche Community in dieser Gegend dazu. Es ist eine klare Verantwortung für alle lokalen Politiker, Community-Aktivisten und Kirchenleute, ihre Einflussmöglichkeiten in der unionistischen/loyalistischen Community zu nutzen, um gegen all diese religiös-rassistischen Drohungen und Attacken vorzugehen."

BRANDANSCHLAG IN DERRY

Mittlerweile wird auch ein Brandanschlag auf das Sinn Féin Constituency Office in Derry unionistischen Paramilitärs zugeordnet. Die lokale Abgeordnete für Sinn Féin, Martina Anderson, sagte, die Anschläge würden Sinn Féin Aktivisten und gewählte Repräsentanten nicht davon abhalten, "einen erstklassigen Service für die Bevölkerung zu bieten".


Übersetzung: Uschi Grandel, http://archiv.info-nordirland.de/, 7. Oktober 2007 (Erläuterungen in Klammern)

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