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Sinn Féin News, 2. Januar 2007


Die Stellung der irisch republikanischen Partei Sinn Féin zu Polizei und Justiz ist eines der zentralen Themen der gegenwärtigen Verhandlungen um die Wiederbelebung der nordirischen Regionalregierung. Knapp vor Silvester 2006 beschloss das Sinn Féin Führungsgremium, einen Sonderparteitag mit dem Ziel "Unterstützung von Polizei und Justiz" einzuberufen und damit eine der Hauptblockadeargumente der DUP aus dem Weg zu räumen.
Sinn Féin Präsident Gerry Adams hat die Gedenkrede zum 50. Todestag zweier IRA Mitglieder genutzt, den republikanischen Aktivisten und Unterstützern zu erläutern, welche Rolle das Thema "Polizei" aus irisch republikanischer Sicht spielt, sowohl in der langfristigen Strategie als auch in der aktuellen Situation.

Sinn Féin Präsident Gerry Adams MP hielt am 1. January 2007 die Gedenkrede zum 50. Todestag von Seán Sabhat und Feargal Ó hAnnluain in Moanes Cross bei Brookborough, im nordirischen County Fermanagh:

Sinn Féin will maximalen Wandel

"Der Kampf geht darum, die Verbindung mit Großbritannien zu beenden. Es geht darum Orange (das Symbol für die Unionisten, die Nachkommen der protestantischen Siedler) und Grün (die Farbe der irischen Republikaner, Symbol des irischen Freiheitskampfes) in einem neuen, vereinigten Irland zu vereinen. Es geht darum, eine grundlegend egalitäre, nationale Republik zu schaffen. Es geht um Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit für alle unsere Menschen. Es geht darum, die Proklamation von 1916 Realität werden zu lassen. Es geht darum sicherzustellen, dass der Prozess des Wandels weitergeht, der uns ermöglichen wird, diese Ziele zu erreichen. ...

Ich bin mir der Ironie durchaus bewusst, die in gerade diesem ersten öffentlichen Auftritt liegt, seit das Sinn Fein (Führungsgremium) Ard Chomhairle am letzten Freitag entschied, einen Sonderparteitag (Ard Fheis) einzuberufen, um die Haltung unserer Partei zur (nordirischen Polizei) PSNI zu entscheiden. Ich sehe keinen Widerspruch darin, Feargal Ó hAnnluain und Seán Sabhat und den anderen IRA Freiwilligen zu gedenken, die eine Polizeikaserne der RUC in Brookborough angegriffen hatten, und ein halbes Jahrhundert später die Vorschläge von Sinn Féin zum Thema Polizei den Menschen dieser Insel zu empfehlen.

Nicht eine Minute unterschätze ich die Schwierigkeiten, die Republikaner mit diesem Thema haben. Wir alle haben die Tage mit sectarian (religiös rassistischer) und politischer Polizei durchlebt. Die Gewaltexzesse der RUC und ihrer Handlanger in den unionistischen (pro-britischen) Todesschwadronen haben keinen Menschen hier unberührt gelassen.

Wir müssen versuchen, all das zu beenden. Das Thema Polizei zu ignorieren, ist schlichtweg nicht möglich.

Sinn Féin hat das Thema Polizei zum Herzstück der Verhandlungen gemacht, die zum Karfreitagsabkommen führten. ... Die derzeitige republikanische Strategie ist es, politisch stärker zu werden, republikanische Ideen zu verbreiten und zu mobilisieren, organisieren und Strategien zu entwickeln, wie wir ein freies, vereinigtes Irland erreichen. Als Teil dieser Bemühungen müssen wir eine neue, friedliche Übereinkunft mit unseren unionistischen Nachbarn finden, die auf gleichberechtigtem Miteinander basiert. Das neue Irland kann nicht ausschliesslich zu unseren Bedingungen errichtet werden. Das ist der Kontext, in dem wir die Themen Polizei und Justiz angehen müssen.

Unser strategischer Fokus war, den Würgegriff zu brechen, in dem die unionistische Elite, das (britische Nordirlandministerium) NIO und britische Hardliner die Polizei halten. Sie wollen weiterhin eine politische Polizei. Unser Bestreben ist, die politische Instrumentalisierung der Polizei zu beenden."

TEXT DER REDE (leicht gekürzt):

Ba mhaith liom tús a dhéanamh le fáilte chuig an ócáid speisialta seo a chur romhaibh uilig. ...

Ich möchte damit beginnen, Euch alle hier und heute zu diesem besonderen Anlass willkommen zu heissen. ... Ich möchte besonders diejenigen begrüßen, die zusammen mit Feargal und Seán an jenem verhängnisvollen Angriff in Brookeborough heute vor 50 Jahren beteiligt waren. Und ich möchte ganz besonders die Familie von Feargal Ó hAnnluain, seine Schwestern, Brüder und andere Familienmitglieder begrüßen.

Ich bin sicher, dass sie es gutheissen, wenn ich ganz speziell Fergals Schwester Pádraigín Uí Mhurchadha erwähne, die die dienstälteste Sinn Féin Stadträtin in County Monaghan ist - 21 Jahre ohne Unterbrechung im Dienst der Menschen im Stadtrat von Monaghan. Fergals Bruder Éineachán war einer der vier Sinn Féin TDs, die 1957 (ins irische Parlament) gewählt wurden. Ihr Cousin Caoimhghín Ó Caoláin wird nächstes Jahr eine Dekade als Sinn Féin TD für Cavan-Monaghan im Amt sein.

Ein geeignetes Denkmal ist die Schaffung einer irischen Republik

Feargal Ó hAnnluain und Seán Sabhat waren zwei junge Männer aus nahezu entgegengesetzten Ecken dieser Insel. Feargal war aus Monaghan, Seán aus Limerick. Feargal Ó hAnnluain war fast 21, Seán Sabhat 28 Jahre alt. Beide Männer waren wie ihre Kameraden in der North Fermanagh Resistance Column, die allgemein als Pearse Column bekannt war, entschiedene Gegner britischer Herrschaft in unserem Land.

Fergal und Seán waren Teil einer grossen, geplanten Widerstandskampagne der IRA, die formal am 12. Dezember 1956 gestartet wurde. 'Operation Harvest' war jahrelang vorbereitet. In den frühen 50er Jahren gab es intensiveres Training und Waffenbeschaffung, sowie eine Serie von waghalsigen Angriffen auf Orte wie die Ebrington Polizeikaserne in Derry im Jahr 1951 und die Gough Kaserne in Armagh im Jahr 1954.

Mehr und mehr Menschen suchten damals politische Führung bei den irischen Republikanern. Im Mai 1955 wurden zwei republikanische Gefangene als Abgeordnete (des britischen Unterhauses) gewählt, Tom Mitchell für Mid Ulster und Phil Clarke hier für Fermanagh South Tyrone. Später im Jahre 1957 wurden vier Sinn Féin Mitglieder als Abgeordnete (in das irische Parlament) gewählt.

'Operation Harvest' war ein ehrgeiziger Plan. Inspiriert war er von der Guerillataktik, die so erfolgreich im TAN Krieg angewandt wurde, speziell vom Einsatz der "flying columns". (Das waren die Guerillaeinheiten der IRA, die im Freiheitskampf zu Anfang des 20. Jahrhunderts die britische Armee - Black and Tans - besiegten. Ken Loach eine dieser Einheiten zum Mittelpunkt seines Films "The wind that shakes the barley" gemacht. Er hat als Auszeichnung für den Film 2006 die goldene Palme in Cannes erhalten.)

Der erste Einsatz der Pearse Column war ein Angriff auf die Lisnaskea Polizeikaserne am 13. Dezember. ... Im Gewehrfeuer, das folgte, wurden Feargal Ó hAnnluain und Seán Sabhat tödlich verwundet. Vier weitere IRA Freiwillige wurden verletzt. Sean Garland ordnete den Rückzug an. Der Lastwagen war schwer beschädigt. Er hielt hier an der Altawark Kreuzung. Feargal und Seán wurden auf einen naheliegenden Bauernhof gebracht.

Als klar wurde, dass die beiden tot waren, führte Daithí Ó Conaill, der das Kommando vom ebenfalls verletzten Seán Garland übernahm, die übrigen Mitglieder der Gruppe einen langen und schwierigen Weg zur Grenze. Als sie sich mit ihren Verwundeten auf den Weg durch ungebahntes Gelände, tiefe Schneeverwehungen und Moorgebiete machten, wurden zwei weitere Freiwillige verletzt. Sie wurden die ganze Zeit verfolgt. Zwei Helikopter und bis zu 4000 Polizisten der RUC, der Sondereinheit B Specials und anderer Einheiten waren an ihrer Verfolgung beteiligt.

Nach vielen Stunden unter schwierigsten Bedingungen erreichten sie Mulligans Haus im County Monaghan. Die Verwundeten wurden zuerst ins Krankenhaus nach Monaghan und später nach Dublin gebracht. Die anderen wurden verhaftet und verbrachten sechs Monate im Gefängnis. Tausende aus Monaghan, Dublin und Limerick nahmen an den Beerdigungen von Feargal Ó hAnnluain und Seán Sabhat teil.

Am Grab von Feargal Ó hAnnluain's sagte Noel Kavanagh:
"Wenn Ihr diesem IRA Freiwilligen ein Denkmal errichten wollt, dann bitte ich Euch, im ein Denkmal zu errichten, das überall auf der Welt gesehen werden kann. Ich meine damit ein Denkmal, das Fergal gewollt haben würde. Dieses Denkmal ist die irische Republik."

... Der damalige (irische) Taoiseach (Premierminister) John A Costello wurde vom unionistischen Regime im Norden gelobt, weil er den Angriff verurteilte. Costellos Haltung wurde vom Chef der Fianna Fáil, Eamon De Valera, unterstützt. Drei Monate später kam Fianna Fáil an die Macht (im Süden Irlands). Sofort begannen sie eine Politik der Unterdrückung, die auch Internierungen in grossem Massstab einschloss. De Valera berief sich auf das Gesetz gegen "Angriffe auf den Staat". Fünf Jahre später wurde die Operation Harvest offiziell beendet.

Die Einheit und Freiheit Irlands als wichtigstes Ziel

Die IRA war völlig im Recht, ihre Kampagne, die gegen die innerirische Grenze gerichtet war, 1956 zu beginnen. Als sie 1962 nach ihrer Beurteilung der Situation die Kampagne beendete, war auch das ihr Recht. Genauso, wie es erst kürzlich das Recht der IRA war, nach Beurteilung der Lage ihren bewaffneten Kampf einzustellen. Aus meiner Sicht ist es aufschlussreich, sich das IRA Statement anzusehen, das die IRA im Februar 1962 veröffentlichte. Die IRA beendete ihre Kampagne, weil in ihren eigenen Worten, die Iren "bewusst vom höchsten Ziel abgelenkt wurden, mit dem die Menschen in Irland konfrontiert sind, der Einheit und der Freiheit Irlands." Vergleicht die damalige Situation mit der heutigen.

Als die IRA kürzlich ihre bewaffnete Kampagne beendete, tat sie es, um den Friedensprozess und den republikanischen Kampf zu fördern. Im Jahre 1962 rief das IRA Statement die Iren dazu auf, republikanische Ziele zu unterstützen und dafür zu mobilisieren. Es drückte dann Zuversicht für die Zukunft unseres Kampfes aus. Diese Generation an Republikanern hat sich dieser Aufgabe gestellt. Heutzutage mobilisieren mehr Menschen für republikanische Ziele als jemals zuvor. Es gibt heute mehr Republikaner auf dieser Insel als jemals seit den 1920er Jahren.

Die Briten und die Unionisten werden von einer republikanischen Partei - Sinn Féin - herausgefordert, Sinn Féin wird stärker als jemals erlebt und das mit zunehmender Tendenz. Wir wissen, dass wir mit harter Arbeit und klaren Strategien weitere Fortschritte machen werden. Aber um Fortschritte zu machen, müssen wir unseren Kampf stärken, unsere Partei stärken und und die politische Schlagkraft stärken. Dabei dürfen wir alle nicht aus dem Blick verlieren, worum unser Kampf geht und was wir erreichen wollen. Wir müssen uns an die großen Opfer erinnern, die Leute wie Seán Sabhat und Feargal Ó hAnnluain und ihre Familien gebracht haben.

Der Kampf geht darum, die Verbindung mit Großbritannien zu beenden. Es geht darum Orange (das Symbol für die Unionisten, die Nachkommen der protestantischen Siedler) und Grün (die Farbe der irischen Republikaner, Symbol des irischen Freiheitskampfes) in einem neuen, vereinigten Irland zu vereinen. Es geht darum, eine grundlegend egalitäre, nationale Republik zu schaffen. Es geht um Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit für alle unsere Menschen. Es geht darum, die Proklamation von 1916 Realität werden zu lassen. Es geht darum sicherzustellen, dass der Prozess des Wandels weitergeht, der uns ermöglichen wird, diese Ziele zu erreichen.

Wir können das Thema Polizei nicht ignorieren

All das bringt mich zur derzeitigen Situation. Ich bin mir der Ironie durchaus bewusst, die in gerade diesem ersten öffentlichen Auftritt liegt, seit das Sinn Fein (Führungsgremium) Ard Chomhairle am letzten Freitag entschied, einen Sonderparteitag (Ard Fheis) einzuberufen, um die Haltung unserer Partei zur (nordirischen Polizei) PSNI zu entscheiden. Ich sehe keinen Widerspruch darin, Feargal Ó hAnnluain und Seán Sabhat und den anderen IRA Freiwilligen zu gedenken, die eine Polizeikaserne der RUC in Brookborough angegriffen hatten, und ein halbes Jahrhundert später die Vorschläge von Sinn Féin zum Thema Polizei den Menschen dieser Insel zu empfehlen.

Nicht eine Minute unterschätze ich die Schwierigkeiten, die Republikaner mit diesem Thema haben. Wir alle haben die Tage mit sectarian (religiös rassistischer) und politischer Polizei durchlebt. Die Gewaltexzesse der RUC und ihrer Handlanger in den unionistischen (pro-britischen) Todesschwadronen haben keinen Menschen hier unberührt gelassen.

Wir müssen versuchen, all das zu beenden. Das Thema Polizei zu ignorieren, ist schlichtweg nicht möglich.

Sinn Féin hat das Thema Polizei zum Herzstück der Verhandlungen gemacht, die zum Karfreitagsabkommen führten. Wir taten das, weil es klar war, dass Frieden nicht gesichert werden kann, solange die RUC intakt bleibt - als Lenker der Polizeiarbeit, Lenker der Todesschwadronen, Unterdrücker unserer Leute. Der Transfer der Gewalt über Polizei und Justiz weg von London in irische Hände wird den Kampf um Demokratie in diesem Land stärken. Deshalb gab es soviel Widerstand im britischen und unionistischen Establishment.

Es gibt viele Gründe, warum Republikaner dieses Thema strategisch angehen müssen. Die Kernfrage, die wir uns stellen müssen, ist: sind unsere republikanischen Ziele besser zu erreichen, wenn wir sicherstellen, dass alle auf gleicher Augenhöhe agieren können, so wie es das Karfreitagsabkommen vorsieht. Die Antwort zu dieser und zu ähnlichen Fragen ist ein klares Ja. Ihr könnt Euch sicher sein: ob wir uns in dieser Frage strategisch richtig positionieren, wird bestimmen, wie wir die Trennung überwinden und zu einer Republik kommen.

Trotz grosser Erfolge in den letzten Jahren hat Sinn Féin noch nicht genügend politische Stärke, um unsere vorrangigen und ultimativen Ziele umzusetzen. Wir tun gut daran, uns zu erinnern, dass Kämpfe nicht ohne Unterstützung der Menschen gewonnen werden. Die große Schlacht um die Köpfe und die Herzen der Menschen muss erst noch geführt werden. Wir benötigen mehr Unterstützung für republikanische Ziele. Es gibt keine Abkürzung zur Unabhängigkeit und zu einem neuen Irland.

Strategisch denken und Risiken eingehen

Die derzeitige republikanische Strategie ist es, politisch stärker zu werden, republikanische Ideen zu verbreiten und zu mobilisieren, organisieren und Strategien zu entwickeln, wie wir ein freies, vereinigtes Irland erreichen. Als Teil dieser Bemühungen müssen wir eine neue, friedliche Übereinkunft mit unseren unionistischen Nachbarn finden, die auf gleichberechtigtem Miteinander basiert. Das neue Irland kann nicht ausschliesslich zu unseren Bedingungen errichtet werden. Das ist der Kontext, in dem wir die Themen Polizei und Justiz angehen müssen.

Unser strategischer Fokus ist es, den Würgegriff zu brechen, in dem die unionistische Elite, das (britische Nordirlandministerium) NIO und britische Hardliner die Polizei halten. Sie wollen weiterhin eine politische Polizei. Unser Bestreben ist, die politische Instrumentalisierung der Polizei zu beenden.

Folgerichtig hat Sinn Féin seit 1999 eine unnachgiebige Verhandlungsstrategie verfolgt. Signifikante Erfolge wurden in dieser Zeit in zentralen Fragen zum Thema Polizei und Justiz erzielt. Unsere Parteiführung ist der Meinung, diese Erfolge sind eine tragfähige Basis, um einen Neuanfang für Polizei im Kontext unserer strategischen Ziele zu erreichen: das Karfreitagsabkommen vollständig umzusetzen und unseren Kampf näher in die Richtung unserer primären Ziele, d.h. irischer Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Souveränität, zu bringen.

Unsere strategische Initiative ist eine riesengrosse Herausforderung für Republikaner. Wie alle unsere republikanischen Initiativen, ist sie riskant. Der Angriff auf Brookeborough war auch riskant. Jeder Kampf ist riskant. Wir sollten uns daran erinnern, dass diejenigen, die die grössten Veränderungen wollen, auch bereit sein müssen, das grösste Risiko zu tragen. Dazu müssen unsere Aktivisten eine klare langfristige und gesamtirische Perspektive vor Augen haben, in die sie die nächsten Schritte einordnen. Wir müssen uns klar darüber sein, wie wir das Ergebnis dieser Verhandlungen verwenden, wohin wir damit wollen:

In den nächsten Wochen werden wir alle diese Themen diskutieren.

Die Führung von Sinn Féin wird den Diskussionsprozess weiterführen, um zu erklären, was unserer Meinung nach erreicht wurde. Wir werden erklären, was aus unserer Sicht die nächsten Schritte sind, um unseren Kampf weiterzuführen. Das ist unsere Verantwortung. Euere Verantwortung ist es, Euch auseinanderzusetzen, in diese Diskussion Euere Erfahrung und Euer Wissen als Aktivisten einzubringen. Wir müssen auch sicherstellen, dass Raum für jeden ist, seine Ansicht zu äussern. Es ist wichtig, dass wir mit den Opfern der staatlichen Mördergangs und von Collusion (der Zusammenarbeit der Polizei mit Todesschwadronen) reden, die Diskussion mit den Familien unserer toten Patrioten und den republikanischen Veteranen suchen. Lasst uns diskutieren, eine Entscheidung treffen und vereint weitergehen.

Republikanern fehlt nie der Mut. Der Mut zum bewaffneten Kampf, wie Seán und Feargal in ihrer Zeit und zahllose Männer und Frauen in unserer Zeit. Der Mut, gegen Unrecht und Diskriminierung aufzustehen. Der Mut, die Möglichkeit zum Frieden zu ergreifen. Der Mut, Risiken einzugehen und immerzu weiterzugehen.

Über Jahre hinweg standen wir ausserhalb der Polizeistrukturen, weil dies der beste Weg war, Veränderungen zu erreichen. Nun wollen wir in diese Strukturen hinein, weil es nun der beste Weg ist, diese Veränderungen zu maximieren. Wenn der Ard Fheis dem Ard Chomhairle zustimmt, ist unsere Intention sicherzustellen, dass kein Polizist je wieder unseren Menschen das antut, was ihnen angetan wurde, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden.

Wenn der Ard Fheis unsere Vorschläge akzeptiert, werden Repräsentanten von Sinn Féin daran arbeiten, dass politische Polizei, Collusion und Geheimpolizei der Vergangenheit angehören. Sie werden sich jeder Einmischung der britischen Geheimdienste/MI5 in die zivile Polizeiarbeit entgegenstellen. Repräsentanten von Sinn Féin werden nachhaltig die folgenden Forderungen unterstützen:

Wenn wir unsere politische Kraft stärken, können wir die Fähigkeit vergrössern, unseren Kampf weiterzuführen. Wenn wir unsere politische Kraft stärken, können wir die Fähigkeit vergrössern, sowohl die britische Regierung, wie auch die Unionisten zu bewegen und direkt die politische Agenda in den 26 Counties zu beeinflussen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir gemeinsam, vereint in unseren republikanischen Zielen, unsere Freiheit gewinnen und das vereinigte Irland erreichen, für das Seán Sabhat und Feargal Ó hAnnluain ihr Leben gaben.

Das ist unsere Pflicht.

Tá a lan obair le deanamh again. Leanagai ar aghaigh ó an ait stairuil seo agus deanagai an obair seo.


Übersetzung: Uschi Grandel, http://archiv.info-nordirland.de/ 2. Januar 2007, Anmerkungen der Übersetzerin in Klammern

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