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Daily Ireland, 8. April 2005


Als erfolgreiche Initiative konzipiert

von Jarlath Kearney


“Die Atmosphere vergiftete in den letzten Monaten immer mehr. Wenn alles beim alten geblieben wäre, hätte sich dies fortgesetzt. Ich glaube, ohne eine Initiative wie diese wäre der gesamte Prozess den Bach hinunter gegangen. Als einer der Architekten dieses Prozesses konnte ich das nicht zulassen." (Gerry Adams)
Sinn Féin President Gerry Adams hat gestern erklärt, sein bedeutender Appell an die IRA, künftig nur noch politisch aktiv zu sein, war nicht "initiiert, um zu scheitern".

Der Abgeordnete für West Belfast stellte sich den Fragen der Medien auf einer Pressekonferenz in Belfast, nachdem die IRA bestätigt hatte, sie würde seiner historischen Aufforderung die "gebührende Beachtung" schenken.

Die Ausführungen von Herrn Adams wurden von Archbishop Sean Brady, dem obersten katholischen Würdenträger in Irland, als "hilfreich und sehr bedeutsam" begrüsst.

Von Rom aus sagte Archbishop Brady: "Wenn auf diesen Appell überzeugend und vollständig reagiert wird, hat er das Potenzial, neue Hoffnung für die Möglichkeit eines dauerhaften Friedens in Nordirland hervorzurufen."

"Ein neuer und besserer Weg ist möglich. Das ist der Weg von ausschliesslich politischer und demokratischer Aktivität, der Weg des geduldigen Dialogs und des gegenseitigen Verstehens, der Weg von Gleichheit und Integrität, mit geteilter, respektvoller Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft und unseren gemeinsamen Erfolg."

Gerry Adams weigerte sich wiederholt, über den Ausgang des internen Beratungsprozesses der IRA zu spekulieren. Er wies rundweg alle Verdächtigungen zurück, die Initiative sei für Sinn Féin nur ein medienwirksamener Wahlkampftrick.

“Was ich gestern gesagt habe, habe ich nicht gesagt, um damit zu scheitern. Ich habe das, was ich gestern gesagt habe, gesagt, um damit Erfolg zu haben", sagte Herr Adams.

“Die Initiative ist dazu gedacht, die Schwierigkeiten zu überwinden, in denen wir uns befinden. Sie ist dazu gedacht, den Weg freizumachen."

“Es ist der Versuch, die Bedingungen für ernsthafte Verhandlungen zu schaffen. Es geht um Führung. Es ist der Versuch, trotz schwieriger Bedingungen den Prozess zu steuern.

“Die Atmosphere vergiftete in den letzten Monaten immer mehr. Wenn alles beim alten geblieben wäre, hätte sich dies fortgesetzt. Ich glaube, ohne eine Initiative wie diese wäre der gesamte Prozess den Bach hinunter gegangen. Als einer der Architekten dieses Prozesses konnte ich das nicht zulassen", sagte Herr Adams. Er bezeichnete die Initiative als "einen sehr heiklen und delikaten Teil dieser neuen Phase im Friedensprozess. Herr Adams gestand zu, dass viele Republikaner Schwierigkeiten mit dieser Entwicklung haben werden.

“Das wird eine schwierige Diskussion für Republikaner werden. Ich habe nicht einen Moment geglaubt, dass die republikanischen Zuhörer vor Freude vor dem Fernseher hochspringen und "Halleluja" rufen, als ich meine Anmerkungen machte", sagte Herr Adams.

“Aber ich möchte, dass die Menschen hier diese Debatte führen."

“Das ist ein sehr, sehr schwieriges Thema für die Menschen hier, schwer zu akzeptieren und man muss ihnen die Gelegenheit dazu geben", sagte er.

Herr Adams wiederholte ausserdem, dass er darauf bestehe, dass eine gangbare, gewaltlose, politische Alternative existiere, die den bewaffneten Kampf ersetzen könne.

"Ich war immer einer derjenigen, der argumentiert hat, dass wir eine Alternative brauchen, der aber wenn es nötig war, den bewaffneten Kampf verteidigt hat."

"Meine Ansicht ist, dass wir nun diese Alternative haben. Es gibt irlandweit einen Wandel im Selbstvertrauen der nationalistisch und republikanisch eingestellten Menschen."

"Zum ersten Mal seit den 1920er Jahren gibt es eine brauchbare irlandweite Struktur von Sinn Féin. Es gibt eine irlandweite Agenda. Das Karfreitagsabkommen ist eingebettet in einen gesamtirischen Kontext, der gelebt werden kann, wenn die Themen entsprechend vorangetrieben werden.

Der Weg nach vorn ist der, den ich skizziert habe. Diejenigen unter uns, die wollen, dasss das alles Wirklichkeit wird, müssen für den Frieden Risiken auf sich nehmen. Sie müssen versuchen, denjenigen mit politisch entgegengesetzen Ansichten die Möglichkeit zu geben, in der nächsten Zukunft mit uns zusammenzuarbeiten. Ich habe die Aktionen erläutert, die ich erwarte und ich werde nichts davon zurücknehmen", fügte Gerry Adams hinzu.

Gestern Abend sagte der SDLP Chef Mark Durkan, dass er persönlich hoffe, dass diese Entwicklung "Positives" enthalte, die Ansicht der SDLP sei jedoch, dass die Leute "vorsichtig" bezüglich der Äusserungen des Herrn Adams sein sollten.

“Wir müssen den positiven Druck auf die republikanische Bewegung aufrechterhalten. Die SDPL und das demokratische Irland haben Standards für die IRA und andere Paramilitärs gesetzt."

“Wir werden Sinn Féin nicht ausschliessen, aber wir verlangen, dass die Provisionals saubermachen", sagte Herr Durkan.


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