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>>>> Informationen und Links zum spanisch-baskischen Konflikt

Am 1. März 2009 wurd in den zur CAV (Comunidad Autonoma Vasca) zusammengefassten drei baskischen Provinzen ein neues Regionalparlament gewählt. Die spanische Regierung hatte zuvor die beiden baskischen Wahllisten Askatasuna (Freiheit) und die erst im Januar 2009 gegründete D3M (Demokratie für drei Millionen verboten und von der Wahl ausgeschlossen. Ein ungeheuerlicher Eingriff in das Wahlrecht. Auch die Intervention des UNO Sonderbeauftragten, der von der spanischen Regierung die Einhaltung von Menschen- und Bürgerrechten und klarere Grenzen für den Entzug politischer Grundrechte und mehr Schutz der betroffenen Personen fordert, änderte dies nicht.

Da im Wahlrecht der CAV alle Stimmzettel gezählt werden müssen, die in die Wahlurne gelangen und Wähler Stimmzettel, die im Vorfeld verteilt werden, mitbringen können, verteilte D3M im Vorfeld der Wahl Stimmzettel und rief zu einer Kampagne des zivilen Ungehorsams auf und zur Abgabe dieser D3M Stimmzettel, die gezählt werden mussten und annuliert wurden.

Über 100.000 Stimmen trotz Verbots

Von Uschi Grandel

“Aski da! Demokrazia orain! (Es reicht! Demokratie jetzt!)” steht auf den Plakaten von Wählern der linken Unabhängigkeitsbewegung, die gegen das Verbot ihrer politischen Parteien und Wahllisten protestieren. Das Bild (Argazki Press, 1.3.2009) zeigt ein Wahllokal in Egia in Donostia (span. San Sebastian). Die Wahl zum Regionalparlament in den zur Comunidad Autónomo Vasqua zusammengefassten drei baskischen Provinzen Araba, Bizkaia und Gipuzkoa am 1. März 2009 schliesst zum ersten Mal seit der Franco-Diktatur einen wichtigen Teil der baskischen Bevölkerung von der Wahl aus. Mundtod gemacht von Spanien, der Möglichkeit beraubt, sich von einer Partei ihrer Wahl im Parlament vertreten zu lassen – das demonstriert der mit den Farben der spanischen Fahne verklebte Mund.

Eine der grössten Kampagnen des zivilen Ungehorsams in Westeuropa

Zu zivilem Ungehorsam hatte deshalb D3M, die jüngste in der langen Liste der verbotenen Parteien aufgerufen. Trotz massiver Polizeiaktionen gegen D3M-Aktivisten während des Wahlkampfs, trotz Internierung von acht Kandidaten (sie sind seit Januar in Haft), trotz Polizeischikanen auch am Wahltag folgten über 100.000 Wählerinnen und Wähler am 1. März diesem Ruf und gaben ihre Stimme D3M. Das macht rechnerisch 7 von insgesamt 75 Sitzen, die wegen des Verbots der Wahlliste annulliert werden. Die Wahl von D3M ist damit eine der grössten Kampagnen des zivilen Ungehorsams in Westeuropa. Die linke Unabhängigkeitsbewegung hat zu einer "politischen Offensive" aufgerufen, um die undemokratischen Verhältnisse zu ändern.

Webseite: Baskenland Information - http://www.info-baskenland.de/

Für Solidarität mit dem Baskenland arbeitet die Gruppe "Euskal Herriaren Lagunak - Freundinnen und Freunde des Baskenlands", in der wir ebenfalls mitarbeiten. Die Webseite "Baskenland Info" ist seit Anfang des Jahres online und enthält aktuelle Informationen.


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